Kollaboratives Schreiben. Projekt im FS 2021 mit Dominic Oppliger

 Ausgangslage. Kollaborative Anlagen in Schreibprozessen sind heutzutage in publizistischen und literarischen Zusammenhängen Usus: im Beispiel eines veröffentlichten Textes steht (mindestens) die Zusammenarbeit zwischen einer schreibenden und einer herausgebenden Instanz stellvertretend dafür. Ebenso ist das Phänomen kollektiver Autor*innenschaften (u.a. des alten Testaments, der griechischen und römischen Epen) heute längst thematisiert. Trotzdem: «Die Fragen nach Autorschaft, Funktionen und Bedeutung des Autors sind bis heute nicht abschliessend geklärt. Im Verlauf der fachlichen Debatte ist der Autor u.a. zum Genie erhoben oder für tot erklärt worden.» (Felix Woitkowski, 2012) Im heutigen Literaturgeschehen sind publizierend aktive Autor*innenkollektive, die auch bewusst als solche an die Öffentlichkeit treten (wie z.B. Wu Ming oder collectif l'ajar), weiterhin Ausnahmen.

Vorhaben. Das Projekt «Kollaboratives Schreiben» will diesen Perspektiven- und Moduswechsel in der Schreibanlage praktisch vollziehen, verfolgt dabei aber das Ziel, ein konventionelles literarisches Textprodukt herzustellen: in einem kollaborativen Schreibprozess schreibt eine Studierendengruppe unter kollektiver Autor*innenschaft eine fiktive Kurzgeschichte. Das Hochschulmagazin Zett, welches für die ZHdK die Funktion eines PR-Magazins einnimmt und über Tun und Wirken an der Hochschule berichtet, bietet in der Septemberausgabe 6'000 Zeichen Platz dafür (Redaktionsschluss Ende April).