Rubrik: Ökologie / Umwelt Keywords: Queer and Political Ecologies, Ecocriticism, New Materialism, Multispecies-Becoming-With, Naturecultures, Chthulucene, Transdisziplinarität, Environmental Humanities Verschachtelte Welten, vernetzte Umweltsysteme, bis vor kurzem noch unvorstellbare Abhängigkeiten, die weit über die Speziesgrenze hinaus reichen: Der Mensch befindet sich an der Schwelle eines neuen Selbstverständnisses, das seine Vormachtstellung auf dem Planeten ins Wanken bringt. Andere Lebensformen, andere Grundbedürfnisse und andere Wahrnehmungen bilden die Basis für die Existenz von pluralen Zeiten, Räumen, Welten. Die Vorgänge und Abhängigkeiten verschiedener Lebewesen und ganzer Ökosysteme zueinander werden aktuell neu entdeckt und diskutiert. Die Wahrnehmung und Beschreibung der Welt, insbesondere aus einer Multispecies-Perspektive, ist erst noch in den Kinderschuhen. Diese neuen Fragestellungen verlangen nach neuen Bildwelten, Sprachen - nach neuem Design. Wie können Designer:innen auf die aktuelle Klima- und Biodiversitätskrise mit all ihren Konsequenzen reagieren? Wie können wir die uns unzugänglichen Perspektiven anderer Spezies oder Entitäten in Designprozesse und Projekte integrieren? Dieses Theorieseminar bietet Designer:innen die Möglichkeit, sich mit Fragen eines neuen menschlichen Selbstverständnisses auseinanderzusetzen, das aktuell diskutiert und entworfen wird. Wir beschäftigen uns mit dem noch jungen, transdisziplinären Themenfeld der Environmental Humanities* (anhand von Begriffen wie z.B. Political Ecology, Symbiogenese, New Materialism, Environmental Justice, Entanglement, Speculative Ethics, Intra-action, Posthumanism, Slow Violence, Naturecultures, Chthulucene, Multispecies-Becomin-With, Co-Evolution, Queer Ecology) und setzen uns mit der Rolle der Designdisziplinen in diesen Bereichen auseinander. Gemeinsam begeben wir uns in Theorie und Praxis auf eine Erkundungstour durch aktuelle Gedankenansätze und Theorien. Ziel des Seminars ist neben der gedanklichen auch eine eigene praktische Auseinandersetzung. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentiert. *Das aufstrebende Feld der Environmental Humanities bestärkt die geisteswissenschaftliche Forschung zu Umweltproblemen und bietet kulturellen, historischen, sozial-politischen oder philosophischen Dimensionen von Umweltproblemen oder Umweltvoraussetzungen eine Plattform.