| “It
is the purpose of migratory art to generate moments of contact and,
consequently, empathy; rather than merely pitying refugees or responding
with guilt, ... this particular form of empathy aims to be an active
response, one that evokes both emotion and a desire for action which
leads to a fundamental change: at the very least, or as a beginning, an
alteration in perception on what it means, really, to migrate.” (Shastri
Akella, “Migratory Art: The Aesthetics of Contact”, 2017)
Der
Begriff “migratory aesthetics” (Mieke Bal) bezeichnet künstlerische
Werke und kulturelle Artefakte, die Migrationserfahrungen in komplexer
Weise manifestieren, ohne diese bildlich repräsentieren zu wollen oder
zu können. „Migratory Aesthetics“ verkörpert transnationale, globale und
transkulturelle Erfahrungen von Bewegung, die die Betrachter:innen
mithilfe von literarischen, ästhetischen und spirituellen Mitteln zu
Zeug:innen von erlebten und erinnerten Entwurzelungen machen. Dabei
werden Konzepte wie Herkunft, Zugehörigkeit, Identität und Rezeption in
Frage gestellt und durch Begriffe wie Kontakt, Reise, Übergang
(transition) und Partizipation neu verhandelt und vermittelt. In ihrer
kulturanalytischen Arbeit beschreibt Mieke Bal “migratory” als Phänomen,
dass nicht mehr nur besondere Personengruppen bezeichnet (z.Bsp.
Flüchtende oder Geflüchtete), sondern den Zustand unserer aktuellen
kulturellen Realität insgesamt charakterisiert: „This culture is replete
with movement: people on the move, leaving traces and projecting new,
provisional destinations.” (Mieke Bal, Art and Visibility in Migratory
Culture, 2011). In Kunst und Vermittlung, werden in diesem Zusammenhang
folgende Fragen wichtig: Wie „migriert“ Ästhetik selbst? Welche
Bedeutung haben (Kunst-)Objekte auf „Reisen“? Welche teilhabende oder
teilnehmende Rolle nehmen wir als „Rezipient:innen“ von migratorischer
Kunst ein?
In diesem Seminar werden wir einerseits Theorien zur
migratorischen Ästhetik lesen und diskutieren; andererseits werden wir
gemeinsam künstlerische Werke, eine Ausstellung (Kunsthaus: Käthe
Kollwitz/Mona Hatoum), Filme und literarische Werke entdecken,
analysieren und uns darin auf die Suche nach „migrierender Ästhetik“ als
künstlerische Strategie (statt als Stil) begeben. |
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