Tonhöhe und Rhythmus | Verändern einer Melodie | Die gerade Linie | Die Wellenlinie | Elastizität einer Melodie | Appogiatura-Noten | Einkreisen von Melodienoten | Bemerkungen
Die Melodie
Die Melodie ist eine Folge von Noten mit verschiedenen Tonhöhen.
Nur in Verbindung mit dem Rhythmus entsteht eine musikalische Aussage.
Der Rhythmus eines Motivs ist für die Wiedererkennung desselben verantwortlich.
Melodien können so verändert werden, dass abwechslungsweise die Tonhöhe bzw. der Rhythmus verändert wird.
Originale Melodie
Der Rhythmus wird beibehalten, die Tonhöhe wird verändert.
Der Rhythmus wird verändert, die Tonhöhe wird beibehalten.
Der Rhythmus wird beibehalten, die Tonhöhe wird verändert.
Die gerade horizontale Linie besteht aus einer sich wiederholenden Melodienote. Abwechslung bezüglich Rhythmus und Harmonik erzeugen Interesse.
Eine steigende Tonleiter ergibt eine aufwärts führende gerade Linie.
Eine fallende Tonleiter ergibt eine abwärts führende gerade Linie.
Abweichungen von geraden melodischen Linien mittels Vorhalten und kleinen Richtungsänderungen sind gebräuchliche Mittel um eine Melodie interessant zu gestalten.
Fallende Tonleiter ohne Abweichungen.
Fallende Tonleiter mit Abweichungen.
Die Wellenlinie ist eine Kombination von steigenden und fallenden Tonleiterausschnitten.
Der Höhepunkt einer Melodie, Phrase oder Komposition wird durch verschiedene kleinere Wellenbewegungen vorbereitet, wobei repetierte Noten und kleine Gegenbewegungen als Haltepunkte dienen. Der Höhepunkt erscheint in der Regel einmal, liegt im letzten Viertel des Stückes/Melodie und hebt sich punkto Tonhöhe von den zuvor erklungenen Melodienoten ab. Der Spannungsaufbau nimmt viel Zeit in Anspruch, die Entspannung geschieht in kurzer Zeit.
Die Elastizität einer Melodie bezieht sich auf den Rhythmus sowie das lineare Fortschreiten der Melodie und zeigt sich im Schritt-Sprung bzw. Sprung-Schritt-Verhalten, wobei der Sprung (grosse Intervalle) in langen Notenwerten und die Schritte (kleine Intervalle) in kurzen Notenwerten erscheinen.
Schritt - Sprung
Sprung - Schritt
Eine Pause nach einem Sprung verzögert dessen schrittweise Auflösung.
Steht am Anfang einer Melodie ein Sprung, wird die 1. Note oftmals von einer Gruppe mit Noten (kurze Notenwerte kombiniert mit Sekundintervallen) umspielt.
Abweichungen von gebrochenen Akkorden mittels Appogiatura-Noten erzeugen Interesse und Farbe.
Wichtige Melodienoten können durch eine Gruppe von Noten eingekreist werden. Dadurch verzögert sich das Auftreten der Melodienoten und die Verbindung wird interessanter und intensiver.
Grundsätzlich soll die Wiederholung einer bestimmten Melodienote in zu kurzem Zeitabstand vermieden werden, da diese in unserem Ohr immer noch nachklingt. Das gezielte rhythmische und tonale Wiederholen von einzelnen Noten bzw. von Notengruppen schafft eine Einheit und gibt der Melodie Charakter und Identität. Speziell in kontrapunktischen Zusammenhängen helfen die Pausen, die Plastizität der einzelnen Linien zu erhöhen.