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Blogeinträge von Viviane Oberholzer

Weltweit öffentlich

Das Projekt

Für mein Projekt möchte ich ich eine App konzipieren und designen und meine neu gewonnenen Erkenntnisse aus den Modulen Mobile Technologien, UX Design & Soziale Medien und Motivationsdesign / Serious Games darin einfliessen lassen.

Yeah, Präsenzunterricht! 

WHY

Beruflich beschäftigt mich das Thema Asperger / Autismus täglich. Ich bin Ausbildungsverantwortliche bei der twofold asperger academy in Zürich Oerlikon. Wir bilden talentierte Lernende im Autismus-Spektrum in den Bereichen Graphic Design, Coding und Interactive Media Design zu den Fachkräften von morgen aus.

Unseren Lernenden sieht man ihre „Störung“ nicht an. Auch merkt man häufig erst nach näherer Zusammenarbeit mit ihnen, wie sich ihre Ausprägung von Autismus zeigt. Diese muss nicht, wie der Name der Institution suggeriert, unbedingt ein Asperger-Syndrom sein, sondern kann sich irgendwo im breiten Spektrum der Neurodiversität bewegen. In ihrem Alltag in einer neurotypischen (sprich: nicht autistischen) Welt sind unsere Lernenden konstant mit ungewollter Ignoranz konfrontiert, da wir ihnen ihre Schwierigkeiten nicht anmerken. Sie wollen dazugehören, reinpassen und sind dabei oft mit Herausforderungen konfrontiert, von denen wir nichts ahnen. Dabei überfordern sie sich von Zeit zu Zeit und können dadurch in regelrechte Krisen abrutschen. Oft besteht bei einer Asperger-Diagnose auch ein Zusammenhang zu ADHS und / oder Depressionen. Da Autismus / Asperger keine Krankheit, sondern eine angeborene Entwicklungsabweichung ist, kann man Betroffene nicht „heilen“. Eine Stabilisierung und Befähigung gilt zusammen mit gezielter Förderung als wichtigste Massnahme der asperger academy im Umgang mit ihren Lernenden.

 

WHAT

Im Rahmen des CAS Design Technologies an der ZHdK möchte ich eine App konzipieren / designen, die Jugendliche im Autismus-Spektrum dabei unterstützt, ihren Alltag besser zu organisieren, drohende Krisen möglichst abzufangen oder früher festzustellen, sodass sie mit Hilfe von ihrem Netz (Familie, Freundeskreis, Ausbildungsverantwortliche, Psychologen und Psychiaterinnen) besser und früher darauf reagieren können.

Wie viele Erwachsene mit dem Asperger-Syndrom leben, ist nicht bekannt. Nach neuesten Untersuchungen haben rund 0.7 bis 1% aller Kinder eine Entwicklungsstörung aus dem Autismus Spektrum. Jungen sind in einem Verhältnis von 2:1 bis sogar 3:1 deutlich häufiger von Asperger betroffen als Mädchen

Die Fokus-Gruppe dieses Projektes sind die Lernenden der asperger academy in Zürich Oerlikon. Die daraus resultierende App kann und soll aber eine breitere Gruppe von Menschen ansprechen, die Unterstützung im Bereich Tagesstruktur, Organisation, Self Care und Motivation brauchen.


Der Name

Der Name MEE ist ein Arbeitstitel, es wird sich herausstellen, ob er bleibt.

  • MEE – like ME with an additional E (das wird später hoffentlich mehr Sinn machen, aber das verrate ich noch nicht)
  • MEE – even more ME than just ME steht für Inklusion auch wenn man etwas anders ist als Andere. Der Name signalisiert auch, dass das ICH etwas Zusätzliches hat, das das eigentliche ICH zwar anders macht, aber gleichzeitig stärkt. Es soll positiv konnotiert sein.


Verbunden: Kurs: CAS DTEC 2021
[ Geändert: Samstag, 29. Mai 2021, 18:37 ]