Der Körper ist kein blosses „biologisches“ Faktum, sondern ein kulturelles Konstrukt. Wie die Leibphänomenologie, die Praxistheorie oder die Gender- und Queer Studies aufgezeigt haben, ist das, was als „normaler“ Körper gilt, stets Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlungen und Kämpfe. Design trägt dazu bei, sowohl das vorherrschende Körperbild als auch die Schnittstellen zwischen Körper und Welt zu gestalten. Damit ist es von Grund auf politisch: Entweder reproduziert es die gesellschaftliche Körperordnung (samt der darin enthaltenen Exklusionsmechanismen) oder verhilft anderen Körperformen und sozialen Relationen zum Ausdruck. Im Seminar werden wir einige klassische und neuere Positionen der Körpertheorie erarbeiten und auf Beispiele aus Kunst, Film und Design übertragen. Die Lektüre und Diskussion ausgewählter Texte steht dabei im Vordergrund.