Visuelle und audiovisuelle Medien wie Grafiken, Fotografien, Filme oder
Videospiele machen etwas in einer bestimmten Weise sichtbar – seien es
Informationen, wissenschaftliche Erkenntnisse, soziale Strukturen oder
narrative Zusammenhänge. Diese visuellen Gestaltungsformen bilden die
„Realität“ nicht ab, vielmehr sind sie selbst an der Konstruktion und
Reproduktion bestimmter Weltbilder, Wissensordnungen und Machstrukturen
beteiligt. Sie zeichnen ganz buchstäblich vor, welche Subjektideale,
Gesellschaftsformen und sozialen Praktiken in Erscheinung treten können
und welche Sichtweisen systematisch ausgeklammert werden.
In dem
Einführungsseminar geht es um diese vielschichtigen Prozesse des Sicht-
und Unsichtbarmachens in der visuellen Kultur. Neben semiotischen,
psychoanalytischen und poststrukturalistischen Bildtheorien werden wir
uns mit Medientechniktheorien, machttechnologischen Blickregimen sowie
feministischer und postkolonialer Repräsentationskritik
auseinandersetzen,